Heibel-Ticker 25/30 - Zwischen Selbstbewusstsein und Bescheidenheit: Eine Gratwanderung
Du bekommst diesen Newsletter als Teil deiner sharewise-Mitgliedschaft. Du kannst den Newsletter in den Einstellungen deaktivieren.
Zur Ausgabe auf der Webseite - Ausgabe als PDF anschauen
Heibel-Ticker Free Börsenbrief
- Einfach einen Tick besser -
20. Jahrgang - Ausgabe 30 (25.07.2025)
Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:
1. | Info-Kicker: Sommergruß |
2. | So tickt die Börse: Zwischen Selbstbewusstsein und Bescheidenheit: Eine Gratwanderung |
- Wochenperformance der wichtigsten Indizes | |
3. | Sentiment: ARD Tagesschau24 Interview mit Antje Erhard |
- | |
4. | Update beobachteter Werte |
Tesla Q2 2025: Gewinn bricht ein, doch Musk punktet mit Autonomie-Visionen und Robotaxi-Debüt | |
Neuer CEO holt alle Leichen aus dem Keller. | |
Luft nach oben nach Discover-Übernahme | |
Verkaufen, Aktie könnte Verschnaufpause einlegen | |
5. | Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise |
6. | Mitgliedschaft verwalten |
1. Info-Kicker: Sommergruß
Liebe Börsenfreunde,
Diese Woche wurde ich vom ARD an die Frankfurter Börse eingeladen und durfte live vom Parkett unsere Erkenntnisse aus der Sentimentanalyse vorstellen. Schauen Sie sich gerne das Video unter diesem Link in der ARD-Mediathek ab Minute 16:20 an.
Es ist toll, wenn sie auf den Link klicken und das Video anschauen, denn je häufiger mein Beitrag angeschaut wird, desto eher werde ich vielleicht wieder eingeladen. Vielen Dank.
Wie angekündigt, bin ich diese Woche auf dem Rad unterwegs in den Alpen :-). Die heutige Ausgabe ist daher nur eine kleine Aufmerksamkeit für Sie, damit Sie mich nicht vergessen.
Im Kapitel 2 philosophiere ich über mein inneres Spannungsfeld zwischen selbstbewusstem Auftreten und erforderlicher Bescheidenheit.
Die Sentiment-Interpretation liefere ich in der nächsten Ausgabe nach, die erst am Wochenende um den 2. August erscheinen wird.
Updates zu unseren Heibel-Ticker Werten finden Sie wie immer am Ende der Ausgabe. Dort gibt es bereits eine erst Einordnung von mir zur Zolleinigung auf 15% zwischen Japan und den USA. Auch zu den Quartalszahlen von Tesla und Puma habe ich diese Woche ein Update geschrieben.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
2. So tickt die Börse: Zwischen Selbstbewusstsein und Bescheidenheit: Eine Gratwanderung
Ich bin in diesen Tagen mit dem Rennrad unterwegs, in den Alpen. Zwar kann ich auf dem Laufenden bleiben, doch tiefere Analysen lassen sich vom heimischen Büro aus besser erstellen. Daher schreibe ich heute mal über ein etwas generelleres Thema, das bei mir kontinuierlich im Kopf umherschwirrt.
Wer Woche für Woche einen Börsenbrief herausgibt, wie ich es mit dem Heibel-Ticker tue, der bewegt sich zwangsläufig in einem Spannungsfeld: Auf der einen Seite brauche ich ein gesundes Selbstbewusstsein, um Aktienempfehlungen auszusprechen oder Marktstimmungen zu deuten. Auf der anderen Seite lehrt mich die Erfahrung, dass nur Bescheidenheit die Offenheit erzeugt, eigene Irrtümer zu erkennen, Fehler einzugestehen und auch einmal ein „Ich weiß es nicht” zuzulassen.
Ohne eine klare Meinung, ohne die Bereitschaft, Farbe zu bekennen, funktioniert ein Börsenbrief nicht. Unsere Mitglieder wollen Orientierung. Sie wollen wissen, was Sie mit Ihrer Tesla-Aktie tun sollen oder ob Sie in die Nvidia-Aktie noch einsteigen sollten. Sie wünschen sich einfache, aber doch fundierte Antworten.
Mein Selbstbewusstsein speist sich nicht aus Allwissenheit, sondern aus Erfahrung. Nach mehr als drei Jahrzehnten im Markt, tausenden Quartalsberichten und Krisen vom Dotcom-Crash bis zur Corona-Pandemie weiß ich, worauf es ankommt. Ich analysiere Daten, spreche mit Experten, betreibe eine eigene Sentiment-Umfrage, schaue auf Makrodaten und Charttechnik und komme dann zu einer Meinung. Diese teile ich, häufig mit einem klarem „Ja” oder „Nein” und eben nicht mit weichgespültem „könnte eventuell vielleicht”.
Eine solche Meinung in die Welt hinaus zu schicken, verlangt Mut, denn an der Börse ist nichts sicher. Und jeder Leser hat im Zweifel echtes Geld investiert, in der Regel hart erarbeitetes Geld.
Und genau deshalb braucht es auf der anderen Seite die Bescheidenheit. Wer sich am Finanzmarkt bewegt, wird sich irren, wird Fehler machen. Keine Analyse, keine These ist davor gefeit, von der Realität überholt zu werden, sei es durch plötzliche Zinsschwenks, politische Eskalationen oder schlicht menschliches Verhalten. Diese Woche überraschte mich die Zolleinigung zu 15% zwischen Japan und den USA, so dass ich unsere Spekulation in Carvana von "A - Kaufen" auf "D" - Verkaufen" stellte. Ich war mich sicher, dass Trump an der japanischen Autoindustrie ein Exempel statuieren würde, ich meinte das zwischen den Zeilen seiner Aussagen herausgelesen zu haben.
Bescheidenheit heißt: Ich bin mir der Grenzen meines Wissens bewusst. Ich erkenne an, dass auch meine sorgfältigste Analyse falsch liegen kann. Und ich bin bereit, Fehler offen zu benennen, selbst wenn das weh tut.
Über die Jahre habe ich gelernt, wie befreiend das Eingestehen von Fehlern sein kann. Mein "Guru-Status" wird dadurch zwar zerstört, doch in meinen über 30 Jahren an der Börse habe ich vielleicht eine Handvoll Gurus kennengelernt, die diesen Status wirklich verdienen. Ich bin keiner.
Gerade in einer Welt voller „Gurus” und Selbstdarsteller halte ich Glaubwürdigkeit für wichtig. Sie entsteht nicht durch Unfehlbarkeit, sondern durch Transparenz. Wer offenlegt, warum eine Empfehlung nicht aufgegangen ist, und daraus lernt, gewinnt langfristig Vertrauen.
So maße ich mir auch nicht an, Sie "reich" zu machen. Geld verdienen an der Börse ist ein Job, für den eine 40-Stundenwoche in der Regel nicht ausreicht. Es braucht eine gute Ausbildung und Startkapital, je mehr, desto besser. So gibt es Menschen, die mit ihrem Kapital ihren Lebensunterhalt verdienen. Es gibt auch Spekulanten, die ihr Kapital mit Hilfe einer bestimmten Strategie, die sie kontinuierlich überarbeiten, vermehren.
Wer aber, so wie die Mitglieder des Heibel-Tickers, einen Vollzeitjob außerhalb der Finanzwelt hat oder sich in der Rente den einen oder anderen Urlaub dazu verdienen möchte, der hat weder die Ausbildung noch die Zeit, um sich der Börse als Vollzeitjob zu widmen.
Ich habe sowohl die Ausbildung als auch das Startkapital, um an der Börse als Vollzeitjob meinen Unterhalt zu verdienen. Warum tue ich das nicht?
Hmm, ich habe festgestellt, dass bei mir die Gier nicht gerade stark ausgeprägt ist. Dafür jedoch habe ich ein starkes Sendungsbewusstsein. Ich bin lange genug in der Finanzbranche unterwegs und habe häufig genug gehört, mit welchen Argumenten Privatanleger davon abgehalten werden, eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen. Nur um dann mit 3% oder 5% netto, also nach Gebühren, abgespeist zu werden. Das kann ich besser, auch wenn wir uns aus den heißen Spekulationen weitgehend raushalten.
Dadurch, dass ich jede Empfehlung so weit ausarbeiten muss, bis sie für Sie verständlich und umsetzbar ist, gehen einige Chancen verloren. Dennoch liegen wir im Heibel-Ticker mit rund 9% p.a. in den vergangenen 15 Jahren besser als der DAX. Das schaffen die wenigsten Fondsmanager.
Und so verstehe ich mich als Wegbegleiter. Ich biete Einordnung, Orientierung, Denkanstöße. Ich formuliere Empfehlungen, aber ich nehme niemandem die Entscheidung ab. Sie bleiben immer eigenverantwortlich, und das geht nur über eine gute Information.
Die Börse ist ein Ort voller Emotionen: Gier, Angst, Euphorie, Zweifel. Wer sich hier Gehör verschaffen will, muss klar sprechen. Daher versuche ich stets, mir mein Selbstbewusstsein auf einem Niveau zu bewahren, das mein Sendungsbewusstsein rechtfertigt, mich aber nicht zum Guru erhebt. Gleichzeitig bewahre ich meine Bescheidenheit, die mich meine Fehler erkennen und daraus lernen lässt, ohne verunsichert und ängstlich zu wirken.
Oder anders formuliert: Wer einen Börsenbrief sucht, mit dem er reicht wird, ist bei mir falsch. Mit dem Heibel-Ticker versetze ich Sie in die Lage, reich zu bleiben.
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
3. Sentiment: ARD Tagesschau24 Interview mit Antje Erhard
Die Sentiment-Analyse läuft automatisch durch. Auch wenn diese Woche keine Auswertung von mir erfolgt, so ist es doch wichtig, dass wir die Umfrage wöchentlich erheben, damit unsere Daten lückenlos bleiben. Nächste Woche erfolgt dann die Auswertung der dann aktuellen Auswertung, sowie der heutigen Auswertung.
Zum Thema Sentiment wurde ich diese Woche vom ARD an die Frankfurter Börse eingeladen und durfte live vom Parkett einige Erkenntnisse teilen. Schauen Sie sich gerne das Video unter diesem Link in der ARD-Mediathek ab Minute 16:20 an.
Moderatorin Antje Erhard hat es geschafft, in wenigen Minuten die Essenz unserer Sentiment-Analyse herauszuarbeiten – und gleichzeitig Raum für differenzierte Einordnung zu lassen.
Wir haben über die aktuelle Stimmungslage gesprochen, über die psychologischen Kräfte an den Märkten – und darüber, wie diese Signale helfen können, Übertreibungen zu erkennen, bevor sie in Kursen sichtbar werden.
Ich freue mich, dass unsere Arbeit rund um den Heibel-Ticker auch in diesem Format Gehör fand.
Interpretation
*** Sentiment Interpretation wird Teil des Heibel-Ticker PLUS ***
Die Sentiment-Analyse basiert auf dem Prinzip "Geben & Nehmen": Ab September werden wir lediglich den ersten Teil des Kapitels, die deskriptive Auflistung der Umfrageergebnisse, im Heibel-Ticker Free belassen.
In den vergangenen Monaten haben wir die Sentimentauswertung inhaltlich und methodisch deutlich weiterentwickelt – und wir werden sie auch künftig kontinuierlich optimieren. Ziel ist es, Ihnen noch präzisere Hinweise für das Timing Ihrer Anlageentscheidungen zu liefern und die Portfolioentwicklung systematisch zu verbessern.
Um diesen Service auch künftig kostendeckend anbieten zu können, integrieren wir die Interpretation daher künftig in den Heibel-Ticker PLUS. Sie können aber auch weiterhin kostenfrei von der Sentiment-Interpretation profitieren – als Gegenleistung bitten wir Sie dann um Ihre Teilnahme an der wöchentlichen, rund 2 Minuten dauernden Umfrage auf unserer Plattform animusX.
*** ENDE DES HINWEISES IN EIGENER SACHE ***
4. Update beobachteter Werte
Die Heibel-Ticker PLUS Updates inkl. aktuellen Einschätzungen, konkreten Empfehlungen zu Einstiegspunkten sowie -kursen und Verkaufsempfehlungen zur Gewinnrealisierung bleiben den zahlenden Mitgliedern des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die hohe Qualität unserer Veröffentlichung solide finanzieren möchten.
Gerne möchten wir Ihnen zeigen, wie wir Analystenresearch, volkswirtschaftliche Zusammenhänge und Börsenmechanismen gewinnbringend nutzen. Ab 12,50 Euro im Monat können Sie sich unverbindlich davon überzeugen. Zur Bestellseite mit weiteren Informationen gelangen Sie über folgenden Link:
http://www.heibel-ticker.de/member/new
5. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
6. An und Abmeldung
Du kannst den Newsletter in den Einstellungen deines Benutzeraccounts deaktivieren.