Die Auswirkungen von Zöllen auf Pharma-Aktien: Eine eingehende Analyse
- Unklarheit über mögliche Zölle auf pharmazeutische Lieferketten
- US-Pharmaunternehmen wie Merck und Lilly könnten Vorteile haben
- Bedeutung Irlands für Steuervorteile und Produktherstellung
- Herausforderungen für Generikahersteller durch mögliche Zölle
- Einschätzung von Gilead: Potenzial trotz vergangener Herausforderungen
In einer kürzlich veröffentlichten Diskussion auf CNBC Television beleuchtete Evan David Siegerman, Direktor bei BMO, die weitreichenden Auswirkungen, die mögliche Zölle auf die Pharmaindustrie haben könnten. Trotz der Androhung signifikanter Abgaben durch den Präsidenten bleibt die tatsächliche Umsetzung noch unklar. Dies bringt eine signifikante Unsicherheit in den Markt, insbesondere angesichts der kürzlich gewährten 90-tägigen Atempause für die Industrie.
Ungewissheit trübt die Aktienlandschaft
Es herrscht Ungewissheit darüber, ob die angedrohten Zölle umgesetzt werden und in welchem Ausmaß sie die globalen Lieferketten beeinflussen könnten. Diese Unsicherheit zwingt viele Investoren zur Vorsicht, da Zölle erhebliche Störungen in einem bereits sensiblen Markt verursachen könnten. Pharmaunternehmen, die auf globale Lieferketten angewiesen sind, könnten besonders betroffen sein, sollten die Zölle durchgestanden werden müssen.
US-Industrie zeigte Widerstandsfähigkeit
Unternehmen wie Merck und Lilly, die einen Großteil ihrer Produktion in den USA betreiben, scheinen einigermaßen gegen potenzielle Zollschocks gewappnet zu sein. Dies gibt ihnen einen strategischen Vorteil, da sie weniger abhängig von internationalen Lieferanten sind. Lilly hat zudem kürzlich seine Verpflichtung zu Investitionen in Höhe von 50 Milliarden Dollar in die US-Produktion bekräftigt. Solch eine lokale Herstellung reduziert die Auswirkungen von Zöllen erheblich und stärkt die Position des Unternehmens im heimischen Markt.
Irlands entscheidende Rolle in der Pharmabranche
Irland spielt eine wesentliche Rolle in der pharmazeutischen Produktion, nicht nur aufgrund günstiger Steuerregelungen, sondern auch aufgrund der dortigen Herstellung von API (Active Pharmaceutical Ingredients) und fertigen Produkten zur Einfuhr in die USA. Unternehmen wie Merck und Regeneron nutzen Irland, um Steuern zu optimieren, indem sie dort ihr geistiges Eigentum ansiedeln und Produkte für die USA herstellen.
Die Rückverlagerung dieser Produktionsprozesse könnte erhebliche Kosten mit sich bringen. Insbesondere würde die Anpassung der Produktionskapazitäten in den USA einige Jahre in Anspruch nehmen und könnte mit erheblichen steuerlichen Belastungen verbunden sein, sollte Irland Kapitalertragssteuern auf das IP erheben.
Generikahersteller unter Druck
Die Aussicht auf Zölle stellt Generikahersteller vor erhebliche Herausforderungen. Da diese Unternehmen bereits mit geringen Gewinnspannen arbeiten, könnte eine Erhöhung der Produktionskosten durch Zölle ihre Rentabilität entscheidend beeinträchtigen. Viele ihrer Produkte werden in Ländern wie Indien und China hergestellt, wo die Kosten niedriger sind. Eine Umstellung der Produktion nach Amerika wäre sowohl teuer als auch schwierig in der Umsetzung.
Gileads Potenzial trotz Rückschlägen
Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war die Performance von Gilead Sciences. Gilead, dessen Aktienwert einst Höchststände um die 120 Dollar pro Aktie erreichte, konnte sich trotz vergangener Rückschläge stabilisieren. Mit zukunftsträchtigen Projekten wie der Einführung des langwirksamen HIV-Präparats Lenacapavir gibt es Optimismus für zukünftiges Wachstum.
Gilead bleibt durch seine Innovationskraft, insbesondere im Bereich der HIV- und Zelltherapie, ein interessanter Akteur im Markt. Diese Geschäftsbereiche sind größtenteils immun gegen die Zollproblematik, da es sich um hochspezialisierte Produkte handelt, die hauptsächlich innerhalb der USA gefertigt werden.
Unterm Strich zeigt das Video von CNBC Television, dass trotz der Unsicherheiten um Zölle und deren Auswirkungen auf die Pharmaindustrie, Unternehmen wie Merck, Lilly und Gilead strategische Vorteile besitzen. Diese Unternehmen könnten sich als besonders resilient erweisen, selbst wenn der internationale Handel durch neue Zölle gestört wird. Die Investition in Heimproduktion und innovative Medikamente könnte ihnen einen Vorteil verschaffen, während der Markt im Umbruch ist.
Für vollständige Details und Einblicke wird auf das Video von CNBC Television vom 10. April 2025 verwiesen, das von BMO's Siegerman detailliert Hinweise zur aktuellen Lage der Pharmaindustrie und ihrem Umgang mit Zöllen bietet.
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