Aktuelle Entwicklungen in der US-Krypto-Regulierung (Herbst 2025)
In den USA zeichnet sich ein klarer Wandel ab: Statt rein polizeilicher Maßnahmen tritt eine Regulierung, die Innovation, Marktteilnehmer und Stabilität in den Blick nimmt. Mit Gesetzen wie dem GENIUS Act und Initiativen wie Project Crypto wird Rechtsklarheit geschaffen – aber mit erheblichen Pflichten und Herausforderungen.
Wichtige Punkte
GENIUS Act | Bundesgesetz, unterzeichnet am 18. Juli 2025, das Stablecoins reguliert. | • Stablecoins müssen 1-zu-1 gedeckt sein mit US-Dollar oder sicheren, liquiden Vermögenswerten. • Transparenz: regelmäßige Offenlegungen der Reserven, Audits etc. • Anforderungen an Liquidität, Risikomanagement, Geldwäscheprävention (AML), Sanktionsbestimmungen. • Ausländische Stablecoin-Emittenten müssen vergleichbaren Regulierungen unterliegen, und für US-Nutzer bestimmte Bedingungen erfüllen.
GENIUS Act: Umsetzung | Die Behörde des US-Finanzministeriums arbeitet an Verordnungen; öffentlicher Kommentarzeitraum läuft. | • Öffentliche Rückmeldungen („Comments“) sind gefragt bis ca. Mitte Oktober 2025. • Zuständigkeiten: Treasury, OCC (für nicht-Banken), verschiedene Aufsichts- und Sicherheitsbehörden.
Project Crypto (SEC-Initiative) | Neue SEC-Initiative unter Chair Paul Atkins, vorgestellt Ende Juli 2025. Ziel: Regeln modernisieren und anpassen an Blockchain / On-Chain-Technologie. | • Klärung, was ein Krypto-Token rechtlich ist (z. B. Security vs Commodity) • Regeln für Verwahrung (custody), Handel, Tokenisierung sollen angepasst werden. • Idee einer „Innovation Exemption“, um neue Technologien schneller zuzulassen.
Neuerungen bei Krypto-ETFs | SEC hat neue generische Listing-Standards für Spot-ETFs verabschiedet, insbesondere für Kryptowährungs-ETFs. | • Verkürzte Genehmigungszeiten (z. B. von ~240 auf ~75 Tage) bei standardkonformen Anträgen. • Erweiterung auf mehr Kryptowährungen als bisher (nicht nur Bitcoin & Ether).
GENIUS Act: Umsetzung | Die Behörde des US-Finanzministeriums arbeitet an Verordnungen; öffentlicher Kommentarzeitraum läuft. | • Öffentliche Rückmeldungen („Comments“) sind gefragt bis ca. Mitte Oktober 2025. • Zuständigkeiten: Treasury, OCC (für nicht-Banken), verschiedene Aufsichts- und Sicherheitsbehörden.
Project Crypto (SEC-Initiative) | Neue SEC-Initiative unter Chair Paul Atkins, vorgestellt Ende Juli 2025. Ziel: Regeln modernisieren und anpassen an Blockchain / On-Chain-Technologie. | • Klärung, was ein Krypto-Token rechtlich ist (z. B. Security vs Commodity) • Regeln für Verwahrung (custody), Handel, Tokenisierung sollen angepasst werden. • Idee einer „Innovation Exemption“, um neue Technologien schneller zuzulassen.
Neuerungen bei Krypto-ETFs | SEC hat neue generische Listing-Standards für Spot-ETFs verabschiedet, insbesondere für Kryptowährungs-ETFs. | • Verkürzte Genehmigungszeiten (z. B. von ~240 auf ~75 Tage) bei standardkonformen Anträgen. • Erweiterung auf mehr Kryptowährungen als bisher (nicht nur Bitcoin & Ether).
Die steigende Zahl von Platformen für Krypto Glücksspiel spricht für die Popularität von Kryptowährungen.
Chancen & Vorteile
- Bessere Rechtssicherheit für Unternehmen, die im Kryptobereich tätig sind: weniger Überraschungen bei Durchgriffe oder Verfahren.
- Förderung von Innovationen: On-Chain Anwendungen, DeFi, Tokenisierung könnten leichter vorankommen.
- Wettbewerbsvorteil für die USA im globalen Vergleich, z. B. gegenüber Regionen mit noch unsicheren Regulierungsrahmen.
- Stabilere Stablecoin-Märkte durch Reservepflicht, Transparenz etc., was Vertrauen schafft.
Probleme & Risiken
- Komplexität / Bürokratie: Mehr Offenlegung, Audits, staatliche Aufsicht – das kostet Zeit & Geld, vor allem kleinere Anbieter könnten überfordert sein.
- Grenzüberschreitende Konflikte: Wenn ausländische Stablecoin-Emittenten den US-Vorgaben genügen müssen, müssen sie sich an mehreren Rechtssystemen orientieren – Konflikte möglich.
- Missverständnisse bei Risikograd / Nutzung: Neue ETF-Regeln oder Memecoins könnten erhebliche Risiken für Privatanleger bergen, vor allem bei Illiquidität oder hoher Volatilität. Wenn Regulation zu locker wird, besteht Gefahr von Marktverzerrung oder spekulativen Blasen.
- Durchsetzung & Überwachung: Technische Fähigkeit („technological capability“) wird verlangt, z. B. Freeze/Seizure von Stablecoins etc. Kann schwer praktisch umzusetzen sein.
- Risiko regulatorischer Arbitrage: Wenn Regeln in den USA neuerdings günstiger sind, könnten Firmen dorthin ziehen, was Märkte in der EU / Deutschland unter Druck setzt.
Bedeutung für Deutschland & Europa
- Vergleichbare Regulierung: MiCA (EU) und nationale Gesetze könnten bei Bedarf angepasst oder verschärft werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
- Handlungsdruck bei Standardsetzungen: EU-Regulierungsbehörden müssen klar definieren, wie Stablecoins behandelt werden, wie Reserveanforderungen, Transparenz etc.
- Kooperation & Kompatibilität: Wenn US-Regimen Vergleichbares verlangen für ausländische Emittenten, wird wichtig, dass EU-Regulationen anerkannt werden als „vergleichbar“. Sonst könnte Marktzugang behindert werden.
- Schutz der Anleger & Stabilität: Vorteile, wenn stabile Rahmenbedingungen geschaffen werden; aber auch Verantwortung, diese Regeln durchzusetzen und Missbrauch zu verhindern.
Fazit
Der GENIUS Act plus Project Crypto markieren einen Wendepunkt in der US-Regulierung von Kryptowährungen: Mehr Planung, mehr Struktur, klarere Verantwortlichkeiten. Wenn alles gut läuft, schafft das Vertrauen – aber auf Kosten höherer Anforderungen und Komplexität. Für Europa besteht die Chance, sich anzugleichen und im internationalen Wettbewerb stabil zu bleiben – aber wer schläft, verliert.